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Der F-35A ist zwar etwas lauter, aber dank der Reduktion der Starts und Landungen ergibt sich eine durchschnittlich gleichbleibende jährliche Gesamtlärmbelastung. Zudem werden in Zusammenarbeit mit dem Hersteller Lockheed Martin und der Empa weitere Lärmreduktionen geprüft.

Bei Bedarf wird das VBS auch weitere Schallschutzfenster einbauen lassen. Das VBS hat die Regionen der Militärflugplätze Payerne, Meiringen und Emmen über diese Ergebnisse informiert und den Kurzbericht Lärmmessungen und Auswirkungsanalyse F-35A publiziert.


In der Evaluation der vier Kandidaten für ein neues Kampfflugzeug wurde die Empa beauftragt, die Testflüge akustisch zu vermessen. Der Abschlussbericht der Empa ist vertraulich klassifiziert, da er Daten enthält, welche durch Vertraulichkeitsvereinbarungen mit den Herstellern geschützt sind. Aus diesem Grund hat armasuisse zu den Ergebnissen des F-35A einen Kurzbericht erstellt, der die Ergebnisse der Lärmmessungen zusammenfasst, mit dem heutigen F/A-18 C/D vergleicht und zudem die Flugbewegungen der drei Militärflugplätze aufzeigt. Dieser Tage haben Experten des VBS die lokalen Behörden sowie die Interessengemeinschaften an Informationsanlässen über die Ergebnisse orientiert.

Lärmunterschied mit dem Gehör gerade wahrnehmbar

Zusammenfassend war der F-35A beim Start im Durchschnitt etwa 3 dB(A) lauter als der heutige F/A-18 C/D. 3 dB(A) stellen einen Lärmunterschied dar, welcher im Alltag in einer Flugplatzumgebung mit dem Gehör gerade wahrnehmbar ist. Bei der Landung war der F-35A im Durchschnitt 0 – 1 dB(A) lauter als der F/A-18 C/D. Beim Rollen am Boden war der F-35A rund 5 dB(A) lauter als der F/A-18 C/D. Der Anteil tieferer Frequenzen ist beim F-35A grösser als beim F/A-18 C/D, was zu einer unterschiedlichen Wahrnehmung des Lärms führen kann. Lärmkonturen, die einem bestimmten Beschallungswert oder Lärmemission entsprechen (Isophone), decken bei Startverfahren mit dem F-35A grundsätzlich eine grössere Fläche als mit dem F/A-18 C/D ab.
Für die Abschätzung der Gesamtlärmbelastung während eines Jahres ist neben dem Lärm beim Start und bei der Landung auch die Anzahl der Flugbewegungen von Bedeutung. Aufgrund der vorgesehenen Flugstunden und der durchschnittlich längeren Trainingsmissionen können gegenüber dem Betrieb der F/A-18C/D und F-5 in den letzten Jahren die Flugbewegungen mit dem F-35A in etwa um die Hälfte reduziert werden. Ausgehend vom heutigen Stationierungskonzept ergibt sich daraus eine durchschnittlich gleichbleibende Jahreslärmbelastung gemäss Lärmschutz-Verordnung.

Halb so viele Starts und Landungen in Payerne, Meiringen und Emmen

Die Luftwaffe wird im zukünftigen Stationierungskonzept die Lärmbelastung gemäss Lärmschutzverordnung auf den Militärflugplätzen Payerne, Meiringen und Emmen vergleichbar zu heute, d.h. dem Durchschnitt der letzten 5 Jahre, aufteilen. Bei allen Militärflugplätzen werden die Bewegungszahlen mit dem F-35A gegenüber dem Betrieb der heutigen F/A-18 C/D Flotte und der F-5 Flotte um die Hälfte oder mehr reduziert.
• Die Anzahl der tatsächlichen Flugbewegungen wird sich in Payerne von heute 8391 pro Jahr um 50 Prozent auf 4200 reduzieren, in Meiringen von heute 4096 um ebenfalls 50 Prozent auf 2040 und in Emmen von 3616 um 70 Prozent auf 1090.
• Bei den Planungszahlen, das für die letzten Lärmberechnungen zum Sachplan Militär verwendet worden sind, fällt die Reduktion ähnlich aus. In Payerne verringert sich die Planungszahl von 11000 um 50 Prozent auf 5500, in Meiringen von 5000 um ebenfalls 50 Prozent auf 2500 und in Emmen von 4100 um 63 Prozent auf 1500.


In Zusammenarbeit mit der Empa wird in einem nächsten Schritt die Lärmbelastung für die Militärflugplätze Payerne, Meiringen und Emmen basierend auf den oben aufgeführten Bewegungszahlen für den F-35A berechnet. Diese Berechnungen sollten im Entwurf bis Anfangs 2023 vorliegen. Sie werden die Grundlage für die Überarbeitung der Objektblätter zum Sachplan Militär sein. Das VBS wird diese Entwürfe den Behörden und Interessengruppen in der Umgebung der betroffenen Militärflugplätze präsentieren und mit diesen mögliche Vor- und Nachtteile von Verfahrensvarianten abwägen. Anschliessend sollen die Berechnungen finalisiert werden.

Weitere Massnahmen zur Lärmreduktion

In Zusammenarbeit mit dem Hersteller Lockheed-Martin und der Empa werden verfahrenstechnischen Möglichkeiten zur weiteren Lärmreduktion unter Berücksichtigung der Flugsicherheit geprüft, wie zum Beispiel Optimierungen der Fluggeometrien und Fluggeschwindigkeit. Um solche Varianten abklären zu können, sollen diese mit verfeinerten Modellrechnungen der Empa untersucht werden. Das Ziel ist dabei, die Lärmimmissionen in der gesamten Flugplatzumgebung soweit wie möglich zu reduzieren. Im Rahmen der Lärmsanierung wird das VBS zudem bei Bedarf im Umfeld der Militärflugplätze Emmen, Meiringen und Payerne weitere Schallschutzfenster einbauen lassen. (VBS)

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