ASMZ | Sicherheit Schweiz
VBS
26.06.2025
Aufgrund der sicherheitspolitischen Entwicklung in Europa haben sich Bundesrat und Parlament dafür ausgesprochen, die Verteidigungsfähigkeit der Schweizer Armee zu stärken. Fähigkeitslücken bestehen vor allem in den Bereichen der Führung und Vernetzung sowie beim Nachrichtenverbund und den Sensoren, bei der Wirkung am Boden sowie im Cyber- und elektromagnetischen Raum. Mit dem Rüstungsprogramm 2025 will der Bundesrat einen Teil dieser Fähigkeitslücken schliessen.
Um die Wirkung gegen Ziele am Boden zu verbessern, beantragt der Bundesrat mit dem Rüstungsprogramm 2025 einen Verpflichtungskredit für ein neues radgestütztes Artilleriesystem. Dabei handelt es sich um das System AGM Artillery Gun Module der Firma KNDS Deutschland mit dem Piranha IV als Trägerplattform. Dieses wird die Panzerhaubitze M-109 ersetzen und eine Wirkdistanz von 50 Kilometern erreichen. Mit dem Verpflichtungskredit von 850 Millionen Franken werden 32 Einheiten inklusive Logistikmittel, Ausbildungs- und Einsatzmunition sowie Simulationssysteme beschafft.
Mit einem Verpflichtungskredit von 255 Millionen Franken werden Instandsetzungsarbeiten bei den Panzern der im Einsatz stehenden Leopard-2-Flotte vorgenommen und mit 35 Millionen Franken wird ein Werterhalt beim Bergepanzer 01 realisiert.
Die Führungsfähigkeit und Vernetzung der Truppen wird mit vier Verpflichtungskrediten verbessert. Erstens wird die Informatik bei der Truppe ausgebaut (110 Millionen Franken). Zweitens wird Software für einen schnellen, sicheren und standardisierten Datenaustausch eingeführt (72 Millionen Franken). Drittens wird die Test- und Integrationsumgebung auf dem Waffenplatz Dübendorf aufgelöst und auf dem Waffenplatz Frauenfeld neu aufgebaut (30 Millionen Franken) und viertens werden die Chiffrierverfahren reduziert und harmonisiert (50 Millionen Franken).
Mit zwei weiteren Verpflichtungskrediten werden die Fähigkeiten des Nachrichtenverbundes und der Sensoren erweitert. Zusätzliche Passivradare ergänzen das Luftlagebild (80 Millionen Franken). Sie sind schwieriger zu orten als Aktivradare. Mini-Drohnen verbessern die taktische Aufklärung im bodennahen Raum, weshalb weitere Verbände mit Mini-Drohnen ausgerüstet werden (30 Millionen Franken).
Mit dem Immobilienprogramm VBS 2025 beantragt der Bundesrat Verpflichtungskredite von 185 Millionen Franken. Auf dem Waffenplatz Monteceneri wird für 21 Millionen Franken ein neues medizinisches Zentrum der Region gebaut, um dort die stationäre medizinische Versorgung des italienischsprachigen Landesteils an einem anstatt wie bisher drei Standorten zu konzentrieren.
Zudem soll für 24 Millionen Franken auf dem Waffenplatz Chamblon eine modular aufgebaute, verlegbare Unterkunft für die Truppe errichtet werden, um die Raumkapazität zu erhöhen. Diese Unterkunft kann bei Bedarf abgebaut und an einem anderen Standort wieder aufgebaut werden. Schliesslich sollen zahlreiche kleinere Immobilienprojekte realisiert werden, wozu Ausbauten oder Werterhaltungsmassnahmen an der bestehenden Infrastruktur zählen. Dafür werden 140 Millionen Franken beantragt.
Weiter beantragt der Bundesrat mit der Armeebotschaft 2025 erneut die vollständige Ausserdienststellung der F-5-Tiger-Flotte. Der Flugbetrieb der Flotte soll spätestens Ende 2027 eingestellt werden. Es wäre zu teuer und mit den verfügbaren personellen Ressourcen nicht machbar, drei Flotten (F-5, F/A-18 und F-35A) parallel zu betreiben.
Mit der vollständigen Ausserdienststellung der F-5 Tiger verliert die Patrouille Suisse ihre heutigen Flugzeuge. Das VBS prüft, ob die Kunstflugstaffel anschliessend mit einem anderen Flugzeugtyp, der kostengünstiger und emissionsärmer ist, weitergeführt werden kann.
Mit der Armeebotschaft 2025 werden Verpflichtungskredite von rund 1,7 Milliarden Franken beantragt. Die entsprechenden Ausgaben werden im ordentlichen Armeebudget eingestellt und vom Parlament jährlich mit den Voranschlägen bewilligt. Die Ausgaben richten sich nach dem Ziel des Parlaments, die Armeeausgaben bis 2032 auf ein Prozent des BIP zu erhöhen.