ASMZ | Sicherheit Schweiz
ASMZ
15.12.2023
Die M113-Familie (Schützenpanzer 63) der Schweizer Armee, die über 300 Fahrzuege umfasst, ist aufgrund eines sicherheitsrelevanten technischen Defekts im Bereich der Antriebswelle durch die Logistikbasis der Armee per sofort vorsorglich mit einem Fahrverbot belegt worden. Durch den Defekt kann das Fahrzeuge lenk- und bremsunfähig werden, was potenziell eine Gefahr für Truppe und Dritte bedeuten kann.
Der M113 ist von zentraler Bedeutung für den Einsatz der Bodentruppen der Schweizer Armee, wie die Offiziersgesellschaften der Artillerie und Panzertruppen in einem Communiqué festhalten. So verlieren mit dem Grounding der M113 die Panzersappeure ihr Einsatzfahrzeug, die Artillerie verliert ihr Feuerleitmittel und die Panzerbataillone verlieren ihre Sicherungszüge. Somit können die Verbände ihren Auftrag nicht mehr erfüllen.
Wichtige Ersatzteile sind nicht vorhanden und müssen nun in extremis beschafft werden. Die Beschaffung kann sich aufgrund des angespannten Marktes zeitlich verzögern und auch sehr teuer werden. Ob, wann und zu welchen Kosten die nötigen Ersatzteile beschafft werden können, ist aktuell nicht bekannt.
«Das Grounding der Schützenpanzerflotte bringt die massiven Lücken bei den Bodentruppen zum Vorschein», halten die Offiziersgesellschaften der Artillerie und Panzertruppen fest.Sie appellieren vereint an die staatspolitische Verantwortung der eidgenössischen Räte, die Notbremse zu ziehen und die notwendigen Investitionen in die Armee jetzt zu tätigen. Nur so könnten die gravierenden Lücken in den Bereichen Fahrzeuge, Material, Ausrüstung und Munition geschlossen werden.
«Unsere Gesellschaft – und damit besonders die Politik – ist dafür verantwortlich, unsere Milizsoldaten mit einsatzbereitem und sicherem Material auszurüsten. Weil in den letzten Jahrzehnten bei der Armee derart
verantwortungslos gespart wurde, liegt heute ein wichtiges Einsatzmittel der Bodentruppen am Boden», halten die Offiziere fest. Sie fordern vom Parlament, die Budgetanpassung wie ursprünglich geplant per 2030 umzusetzen und die Armeeausgaben auf 1 Prozent des Bruttoinlandproduktes bis spätestens 2030 zu erhöhen. Zudem gelte es einen Zusatzkredit für die Bevorratung für bestehende Systeme zu sprechen.