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Zürcher Offiziere setzen Wegmarken für eine starke Armee

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10.02.2024

Der Aufwuchs der Schweizer Armee muss für die Offiziersgesellschaft des Kantons Zürich «zwingend jetzt beginnen». Gefordert wird unter anderem der rasche Ersatz veralteter Systeme.

Die Offiziersgesellschaft des Kantons Zürich (KOG ZH) hat eine Roadmap entworfen, welche den Weg in die Zukunft der Schweizer Armee skizziert. Lediglich ein Drittel der Schweizer Armee sei wirklich einsatzbereit, heisst es in einer Medienmitteilung. Das Material entspreche auf breiter Front nicht mehr den heutigen Herausforderungen.

Mehr Geld für Armee

«Die Zeit des Zögerns und Zauderns ist vorbei. Wir Milizoffiziere übernehmen Verantwortung und zeigen Leadership in diesen schwierigen Zeiten», betont Major Thomas G. Albert, Präsident der KOG ZH. Klarheit will die KOG ZH mit einer mehrstufigen Roadmap schaffen.

In einer ersten Phase gelte es die finanzielle Alimentierung sicherzustellen. «Mindestens ein Prozent des BIP muss in die Armee fliessen, und zwar per sofort.» Die Waffensysteme des Heeres seien zu ersetzen. Zusätzlich gelte es, weitere Systeme zu prüfen und zu beschaffen, namentlich Raketenartillerie oder Drohnen. Elemente von Robotik, Cyber und Künstlicher Intelligenz sind laut Albert unbürokratisch zu integrieren.

Weitere Kampfjets gefordert

Im Bereich BODLUV müsse zeitnah ein System mittlerer Reichweite beschafft werden. Neben der angelaufenen Beschaffung von 36 F-35A Kampfflugzeugen gelte es, umgehend eine Evaluation für weitere Kampfflugzeuge aufzugleisen. «Es sei daran erinnert, dass der damalige Bericht der Expertengruppe Neues Kampfflugzeug von mehr als 70 Kampfflugzeugen ausging, allein um den Neutralitätsschutz sicherzustellen.»

Die KOG ZH fordert auch, dass die Truppe vollständig auszurüsten und die Munitionsbestände massiv aufzustocken seien. Zudem müsse die 2020 gescheiterte Revision des Zivildienstgesetzes wiederaufgenommen werden. Die vom Bundesrat vorgeschlagenen acht Massnahmen seien vom Parlament «unverzüglich als Sofortmassnahme zu beschliessen und umzusetzen». Weitere Verschärfungen, um die Abgänge in den Zivildienst zu minimieren, sind laut Albert an die Hand zu nehmen, namentlich die Wiedereinführung der Gewissensprüfung.

Mehr Kombattante

In einer zweiten Phase sieht die Roadmap eine Strukturveränderung der Armee vor. Heute beträgt die Zahl der kombattanten Truppen beträgt lediglich 20'000 Armeeangehörige, also 20 Prozent des Soll-Bestandes von 100'000. «Agile Organisationen zeigen heute, dass der Fokus auf die eigentliche Wirkung im Ziel zu legen ist. Entsprechend gilt es, einen Anteil von 33 Prozent an Kombattanten anzustreben», lautet das Fazit der Zürcher Offiziere. Die Stäbe seien zu verschlanken. Zusätzlich müsse als Planungsgrösse mit Horizont per 2030 ein Soll-Bestand von mindestens 120'000 Soldaten angestrebt werden.

Die Verwaltung im VBS gelte es zu verschlanken, um die freigesetzten finanziellen Kapazitäten in die Armee zu investieren. Als vorbereitender Schrift im Hinblick auf die Einführung der Sicherheitsdienstpflicht soll laut der KOG ZH das Bundesamt für Zivildienst ersatzlos abgeschafft werden. Dieser entspreche keiner staatspolitischen Notwendigkeit und konkurrenziere zudem die Privatwirtschaft, gerade im Niedriglohnbereich.

 

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