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Das Militärmuseum Full wird erweitert

Hans-Peter Widmer
26.04.2023

Das Militär- und Festungsmuseum Full-Reuenthal hat die Vision, zu den Besten seines Genres zu werden – und es ist auf gutem Weg dazu: Bis im Frühjahr 2026 soll das Projekt für eine erneute Erweiterung realisiert werden. Die erste Etappe, eine Einstellhalle, wurde bereits Ende letztes Jahr bezogen. 

Der Verein Militär- und Festungsmuseum mit über 1500 Mitgliedern und vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern betreut das Schweizerische Militärmuseum Full, das Festungsmuseum Reuenthal und 90 weitere militärhistorische Anlagen in den früheren Verteidigungsgebieten der Grenzbrigade 5 und der 5. Division, namentlich ehemalige Infanterie-, Artillerie-, Panzerabwehr- und Beobachtungsbunker sowie einen Bataillons- und Brigade-Kommandoposten.

Museum braucht mehr Platz

Im Militärmuseum werden auf 9000 m2 Ausstellungsfläche Fahrzeuge, Waffen und Ausrüstungen der Schweizer Armee sowie ausländischer Armeen aus dem 20. Jahrhundert gezeigt. Integriert sind auch die ehemaligen Werkmuseen von Oerlikon-Bührle AG, Contraves AG und Mowag. Möglicherweise kommt bald eine einzigartige Sammlung dazu, wie Vereinspräsident Thomas Hug an der Generalversammlung andeutete; wegen den Abschlussverhandlungen verriet er aber noch keine Details. Jedenfalls braucht das Militärmuseum mehr Platz, um weitere Exponate aufzunehmen. Zum Beispiel das von der Armee ausrangierte Flab-Lenkwaffensystem Rapier und einen britischen Matilda-12A-Panzer, der erstmals im Zweiten Weltkrieg in Frankreich gegen die deutsche Armee zum Einsatz kam und als Tauschobjekt von einem australischen Museum erworben werden konnte – für 27000 Franken Transportkosten.  

Attraktivere Vermittlung

Ende letztes Jahr konnte neben den bestehenden Museumshallen eine neue, 1500 m2 grosse Depothalle bezogen werden. Darin fanden 30 Fahrzeuge Platz, die bisher in einer gemieteten Lagerhalle eingestellt waren. Anschliessend an diese erste Etappe soll nun noch eine zweigeschossige, 4200 m2 grosse neue Ausstellungshalle entstehen. Zudem steht der Erwerb einer 105000 m2 grossen Landfläche als Eventgelände und für Parkplätze bevor. Mit dem erweiterten Platzangebot wird auch das Ausstellungs- und Vermittlungskonzept heutigen museumsdidaktischen Standards angepasst: Weg vom Schaulager hin zu Museumslandschaften mit der Einbettung der ausgestellten Exponate in ihr geschichtliches Umfeld und dem verstärkten Einsatz von digitalen Mitteln und audiovisuellen Möglichkeiten. Das Schweizerische Militärmuseum möchte damit laut Präsident Hug auch international in die «erste Liga» aufsteigen.

Beachtliche Spenden-Erwartungen

Die Kosten für das gesamte Erweiterungsprojekt sind auf 9,5 Millionen Franken veranschlagt, davon wurden bereits 1,68 Millionen für die erste Etappe ausgegeben. Knapp die Hälfte der Investition ist finanziell sichergestellt; den Restbetrag von 4,2 Millionen Franken sollen Spenden decken. Dafür setzt sich ein gewichtiges Komitee unter der Leitung des Aargauer Ständerates Thierry Burkard ein. Sollte das Ziel nicht erreicht werden, würde die zweistöckige neue Ausstellungshalle nur eingeschossig gebaut.   Beim Verein Militär- und Festungsmuseum ist man optimistisch. Die Jahresrechnung 2022 schloss bei 648'000 Franken Einnahmen mit 36600 Franken Gewinn ab. Ausstellungen, Führungen und Anlässe verzeichneten 16800 Besucher.  

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